Umbau
Bau­ern­haus

Haupt­strasse 68, Villigen

Das am Rand der Dorf­kern­zone gele­gene Bau­ern­haus bil­det einen wesent­li­chen Bestand­teil der umlie­gen­den Häu­ser­zei­len. Die Lie­gen­schaft wen­det sich zur Kan­tons­strasse (Haupt­strasse) hin und öff­net, gemein­sam mit den angren­zen­den Grund­stü­cken, den Stras­sen­raum bis zur Fas­sa­de­nebene. Ledig­lich zwei kleine, ein­ge­frie­dete Vor­gär­ten durch­bre­chen die Platz­ge­stal­tung aus Pflas­ter­stei­nen und Chaus­sie­rung. Beson­ders mar­kant prägt das Zusam­men­spiel von Wohn­haus und Scheu­nen­tor die Fas­sade. Rück­sei­tig erstreckt sich ein gross­zü­gi­ger Gar­ten, ein­ge­fasst von Klein­bau­ten und der dich­ten Siedlungsstruktur.

Das Innere des Bau­ern­hau­ses ist von Aus- und Umbau­ten geprägt. Der Grund­buch­aus­zug, die Kon­struk­tion und die Mate­ria­li­sie­rung las­sen auf einen Umbau in den 1950er- und 1960er-Jah­ren schlies­sen. Der Wohn­raum wurde addi­tiv inner­halb der ursprüng­li­chen ver­na­ku­lä­ren Gebäu­de­hülle ein­ge­fügt und ist durch nied­rige Raum­hö­hen geglie­dert. Das Raum­pro­gramm ist schlicht, die Aus­stat­tung funk­tio­nal, und eine Hei­zungs­an­lage exis­tiert nur in Form des zen­tra­len Heiz­ofens im Erdgeschoss.

Nut­zung: Woh­nen
Pro­jekt­stand: in Bear­bei­tung
Jahr: 2024 — 2026
Auf­trag­ge­bende: privat

Pha­sen:
1 Stra­te­gi­sche Pla­nung
2 Vor­stu­dien
3 Pro­jek­tie­rung

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Bestand
Das am Rand der Dorf­kern­zone gele­gene Bau­ern­haus bil­det einen wesent­li­chen Bestand­teil der umlie­gen­den Häu­ser­zei­len. Die Lie­gen­schaft wen­det sich zur Kan­tons­strasse (Haupt­strasse) hin und öff­net, gemein­sam mit den angren­zen­den Grund­stü­cken, den Stras­sen­raum bis zur Fas­sa­de­nebene. Ledig­lich zwei kleine, ein­ge­frie­dete Vor­gär­ten durch­bre­chen die Platz­ge­stal­tung aus Pflas­ter­stei­nen und Chaus­sie­rung. Beson­ders mar­kant prägt das Zusam­men­spiel von Wohn­haus und Scheu­nen­tor die Fas­sade. Rück­sei­tig erstreckt sich ein gross­zü­gi­ger Gar­ten, ein­ge­fasst von Klein­bau­ten und der dich­ten Siedlungsstruktur.

Das Innere des Bau­ern­hau­ses ist von Aus- und Umbau­ten geprägt. Der Grund­buch­aus­zug, die Kon­struk­tion und die Mate­ria­li­sie­rung las­sen auf einen Umbau in den 1950er- und 1960er-Jah­ren schlies­sen. Der Wohn­raum wurde addi­tiv inner­halb der ursprüng­li­chen ver­na­ku­lä­ren Gebäu­de­hülle ein­ge­fügt und ist durch nied­rige Raum­hö­hen geglie­dert. Das Raum­pro­gramm ist schlicht, die Aus­stat­tung funk­tio­nal, und eine Hei­zungs­an­lage exis­tiert nur in Form des zen­tra­len Heiz­ofens im Erdgeschoss.

Die mas­si­ven Bruch­stein­wände und der intakte Dach­stuhl, zusam­men mit der zurück­hal­ten­den Fas­sa­den­ge­stal­tung, ver­lei­hen dem Gebäude einen wert­vol­len Cha­rak­ter und machen das gross­zü­gige Volu­men zu einem mar­kan­ten Potential.

 

Kon­zept­idee
Die Erwei­te­rung der Wohn­flä­che erfolgt inner­halb des bestehen­den Gebäu­de­pe­ri­me­ters. Die Gebäu­de­hülle zu Stras­sen­raum und Gar­ten bleibt in ihrer Wir­kung und Mate­ria­li­tät voll­stän­dig erhalten.

Das mar­kante Scheu­nen­tor bil­det die Adresse der neuen Wohn­ein­heit und zeigt das neue Wohn­vo­lu­men durch eine unver­wit­terte Holz­scha­lung. Die bestehen­den Holz­bret­ter der Fas­sade wer­den durch Zie­run­gen modi­fi­ziert und sor­gen so für Licht in den rück­wär­ti­gen Wohn­räu­men, wäh­rend sie gleich­zei­tig vor Ein­bli­cken und Lärm schützen.

Zum Gar­ten hin wird die Ver­klei­dung im Knie­stock über die gesamte Breite des Dach­ge­schos­ses geöff­net und von einem aus­la­den­den Vor­dach dezent kaschiert. Der Zugang zum Gar­ten wird im Neu­bau­vo­lu­men, ana­log zum Scheu­nen­tor zur Stras­sen­seite, aktiviert.

Die bestehende Dach­ein­de­ckung wird mit ein­zel­nen, klein­tei­li­gen Glas­zie­geln ver­ziert, die in einem geord­ne­ten Ras­ter das Dach­vo­lu­men mit Son­nen­licht versorgen.

 

Vor­gar­ten und Kan­tons­strasse
Die bestehende Ein­frie­dung des an die Kan­tons­strasse angren­zen­den Vor­gar­tens wird zuguns­ten einer chaus­sier­ten Vor­platz­flä­che auf­ge­löst. Diese Neu­ge­stal­tung ermög­licht das Manö­vrie­ren und Wen­den auf dem Grund­stück sowie die Ein­hal­tung der zwei Pflichtparkplätze.

Die Gehölze im Vor­gar­ten wer­den ent­fernt und durch hei­mi­sche Pflan­zen ersetzt, um sowohl den kan­to­na­len Sicht­vor­ga­ben als auch der orts­ty­pi­schen Gar­ten­ge­stal­tung gerecht zu wer­den. Inner­halb der Park­flä­che ergänzt ein neuer Baum das bestehende Grün der benach­bar­ten Gärten.

Der über­dachte Vor­platz steht bei­den Wohn­ein­hei­ten zur indi­vi­du­el­len Nut­zung zur Verfügung.

 

Struk­tur und Raum­pro­gramm
Die Struk­tur der bei­den Wohn­ein­hei­ten folgt der Glie­de­rung der Fas­sade von Wohn­haus und Scheune. Das bestehende Wohn­haus wird in eine Ein­lie­ger­woh­nung umge­wan­delt, wäh­rend inner­halb der Scheune und des groß­zü­gi­gen Dach­stuhls über drei Geschosse neuer Wohn­raum für den Auf­trag­ge­ber entsteht.

Das neue Dach­ge­schoss ist als „Raum im Raum“ kon­zi­piert. Die Zwi­schen­räume zur bestehen­den Bau­sub­stanz die­nen als Lau­ben und Log­gien und erwei­tern die wit­te­rungs­ge­schützte, pas­siv beheizte Nutzfläche.

Ein mar­kan­ter Zug­bal­ken im Dach­stuhl über­nimmt die Fas­sa­den­tei­lung und wird sowohl in der sta­ti­schen als auch in der räum­li­chen Struk­tur inte­griert. Der offene Grund­riss im Dach­ge­schoss wird durch die gestufte Bal­ken­de­cke gefasst und durch große Fens­ter­fron­ten mit Licht und Aus­blick versorgt.

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